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Stadt Hallenberg investiert in digitalen Unterricht

Grundschule Hallenberg tauscht Tafeln gegen interaktive Displays aus

Auf die Schülerinnen und Schüler der Städt. Kath. Grundschule Hallenberg wartete am ersten Schultag nach den Herbstferien eine besondere Überraschung: Die Klassenräume haben sich erheblich verändert.

Die Stadt Hallenberg als Schulträger hatte die zweiwöchige Unterrichtspause intensiv genutzt, um einen weiteren Baustein des Digitalisierungskonzeptes für die Schullandschaft umzusetzen. Die bisherigen grünen Schiefertafeln wurden in allen acht Klassenräumen gegen interaktive Displays ausgetauscht.

„Die Kinder haben sofort begeistert und neugierig auf die neuen interaktiven Displays reagiert“, so Schulleiterin Bibiana Nissen. „Digitale Medien prägen unsere Gesellschaft und gehören inzwischen auch zum Aufwachsen von Kindern dazu. Um auch die Jüngsten auf die neuen Medien vorzubereiten, muss sich auch eine Grundschule mit dem Potential digitaler Medien beschäftigen und den Kindern alters- und kindgerechte Lernmedien bieten.“

Die mit einer großen Bildschirmdiagonale von 86 Zoll beschafften Displays des niederländischen Herstellers ProWise sind für die Grundschule Hallenberg mit einer Besonderheit ausgestattet. Wie von herkömmlichen Schultafeln bekannt, haben sie rechts und links aufklappbare Flügel, die als Magnetwand oder Whiteboard genutzt werden können.

Diese Ergänzung bietet im Vergleich zu den bisherigen Tafeln weiterhin die Möglichkeit, das ein oder andere ganz klassisch aufzuschreiben, so dass auch die bisherigen analogen Schreibmöglichkeiten erhalten bleiben. Zudem bleibt durch diese zusätzlichen Flügel die bisher verfügbare nutzbare Fläche einer großen Tafel erhalten.

„Die Stadt Hallenberg hat sich die Digitalisierung ihrer Grundschule zum ausdrücklichen Ziel gesetzt“, so Bürgermeister Michael Kronauge. „Insgesamt knapp 45.000 Euro wurden für die Umrüstung der Klassenräume mit interaktiven Displays aufgewendet.

„Mit dem Einzug der Displays verschwinden aber nicht die guten alte Schulbücher“, erklärt die Schulleiterin. Vielmehr werde das Lehrangebot durch die neuen digitalen Medien wesentlich ergänzt. Matheaufgaben oder Schreibaufgaben an der Tafel üben: Auch das ist immer noch möglich. Geschrieben wird dann jedoch nicht mehr mit der bekannten Kreide, sondern mit einem Spezialstift direkt auf dem Display.

„Der herkömmliche Unterricht bleibt bestehen, jedoch bieten sich sehr viel mehr Möglichkeiten als vorher“, erklärt die Medienbeauftragte Sabine Schröder den entscheidenden Unterschied. Denn auch für die Kolleginnen und Kollegen biete diese Digitalisierung erhebliche Vorteile. So kann der Unterricht etwa praktisch von zu Hause aus vorbereitet werden sowie im Unterricht erarbeitete Tafelbilder in der Schule abgespeichert und jederzeit wieder aufgerufen werden. Die Qualität und Effektivität des Unterrichts würde sich daher nochmals deutlich steigern lassen.

„Bereits in der jüngeren Vergangenheit wurden zur Vorbereitung der Digitalisierung der Grundschule verschiedene Maßnahmen umgesetzt“, erläutert der für den Bereich Schulen zuständige Allgemeine Vertreter der Stadt Hallenberg Holger Schnorbus

In dem gesamten Gebäude wurde eine gigabitfähige strukturierte Netzwerkverkabelung nachgerüstet. Zudem wurde das gesamte Schulgebäude mit WLAN ausgeleuchtet, so dass mobile Endgeräte ohne örtliche Einschränkungen eingesetzt werden können.

Für den Einsatz im Unterricht wurden bereits 50 iPads angeschafft, die von den Lehrern individuell eingesetzt werden können. Von den Tablets aus können Lehrer und Schüler künftig auch auf die interaktiven Displays zugreifen. Displays und iPads sind hierzu mit dem pädagogischen Netzwerk verbunden.

Auch der Computerraum wurde im vergangenen Jahr modernisiert und mit insgesamt 25 neuen Einzelplatzrechnern sowie einem neuen Serversystem mit einer einheitlichen pädagogischen Oberfläche ausgestattet

Für das kommende Jahr ist als weitere Maßnahme u.a. die Ausstattung der Fachräume mit interaktiven Displays geplant, so dass dann sämtliche Räume der Grundschule eine solche Ausstattung bieten.

Bereits heute steht am Standort der Grundschule ein breitbandiger Kabelanschluss mit einer Geschwindigkeit von 400 Mbit/s zur Verfügung. In Anbetracht der fortschreitenden Digitalisierung sowie des damit einhergehenden höheren Bandbreitenbedarfs ist jedoch im Rahmen eines vom Land NRW angebotenen Förderprogramms eine Anbindung an das Glasfasernetz geplant.

Die Planung und Realisierung der Digitalisierung der Grundschule Hallenberg erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen Schule, Stadt Hallenberg und dem kommunalen Rechenzentrum Südwestfalen-IT aus Hemer.

„Wir freuen uns sehr über die digitale Ausstattung“, so Schulleiterin Nissen. „In den Niederlanden, wo die beschafften Displays herkommen, wurden bereits viele Jahre Erfahrungen mit digitalem Unterricht gesammelt. Hiervon können wir jetzt profitieren.“

Möglich wurden diese Investitionen insbesondere durch das Förderprogramm „Gute Schule 2020“ des Landes NRW mit Mitteln der NRW.Bank. Für die Jahre 2017 bis 2020 stehen aus diesem Programm für den Bereich der Stadt Hallenberg insgesamt etwa 360.000 Euro zur Verfügung.

Insgesamt werden entsprechend des durch den Rat verabschiedeten Medienentwicklungsplans für die Grundschule Hallenberg in dem Zeitraum 2018 bis 2021 etwa 300.000 Euro für die Beschaffung und Unterhaltung von neuer technischer Infrastruktur und Ausstattung investiert. Weitere Mittel wurden für Maßnahmen am Gebäudebestand, wie etwa die in diesem Jahr abgeschlossene Umrüstung sämtlicher Klassenräume zu Akustikklassen für Hörgeschädigte sowie den flächendeckenden Einbau von LED-Beleuchtung genutzt.

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