Die Versorgung mit schnellen und leistungsfähigen Internetanschlüssen („Breitbandversorgung“) ist heutzutage ein wesentliches Schlüsselelement und ein erheblicher Standortfaktor für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen. Im Rahmen der Gigabitstrategie hat die Bundesregierung daher das Ziel formuliert, bis zum Jahr 2030 eine solche Infrastruktur flächendeckend auszubauen. Der Ausbau liegt vorwiegend in der Hand der Telekommunikationsunternehmen.
Zukunftssicher sind dabei FTTH-Anschlüsse - ein durchgehend aus Glasfaserleitungen bestehendes Breitbandnetz. Bei dieser Ausbautechnik wird das Glasfaserkabel komplett bis zur Hausanschlussdose geführt.
In enger Zusammenarbeit mit dem Breitbandkoordinator des Hochsauerlandes, Ludger Laufer hat die Stadt Hallenberg bereits in der Vergangenheit den Glasfaserausbau maßgeblich vorangetrieben. Insgesamt können 299 Anschlüsse im Stadtgebiet Hallenberg bereits das moderne Glasfasernetz nutzen, welche über verschiedene Förderprogramme hergestellt werden konnten.
Aber auch zukünftig ist es ein gemeinsames Anliegen, die Breitbandversorgung im Bereich der Stadt Hallenberg weiter voranzutreiben.
Gegenwärtig erfolgt durch die Telekom der Breitbandausbau im Rahmen des sogenannten „6. Calls des Bundesförderprogramms“. Gegenstand dieses geförderten Ausbaus ist die Erschließung der Außenbereiche (die sogenannten „weißen Flecken“), die bislang nicht über bereits umgesetzte Fördermaßnahmen oder alternativ eigenwirtschaftliche Ausbauten erschlossen werden konnten. Zusätzlich dürfen in diesem Ausbauprogramm auch jene unterversorgten Anschlüsse im Innenbereich ausgebaut werden, die unmittelbar entlang der Ausbautrasse liegen.
Alle im Ausbaugebiet liegenden Eigentümer wurden im Vorfeld vom Hochsauerlandkreis angeschrieben und um Zustimmung gebeten. Bis Ende 2022 hatten alle Eigentümer im Projektgebiet die Möglichkeit, sich einen Glasfaser-Hausanschluss ohne Ausbaukosten bis in Ihr Gebäude zu sichern. Voraussetzung dafür war der "Antrag für einen kostenfreien Glasfaserausbau“. Im Ausbaubereich der Stadt Hallenberg haben sich insgesamt 175 Anschlussinhaber für einen Ausbau mit moderner Glasfaser entschieden. Der Ausbau soll bis Mai 2025 abgeschlossen sein.
„Etwa 2,9 Mio. Euro Fördermittel von Bund und Land sowie ein ergänzender kommunaler Eigenanteil der Stadt Hallenberg von rund 325.000 Euro wurden durch die vergangenen und laufenden Maßnahmen in den Breitbandausbau investiert“, so Bürgermeister Enrico Eppner.
Weitere Maßnahmen zum Breitbandausbau
Auch nach diesem Breitbandausbau kann jedoch weiterhin nicht von einer flächendecken Versorgung mit Glasfaser gesprochen worden. Aus diesem Grund hat sich die Stadt Hallenberg bereits im vergangenen Sommer entschieden, sich über den Hochsauerlandkreis auch an dem neuen Förderprogramm, der „Gigabit-Richtlinie 2.0“, zu beteiligen.
Dieses Förderprogramm hat dabei den Ausbau der sogenannten „grauen Flecken“ zum Ziel, die bislang nicht über ein vorheriges Förderprogramm oder einen eigenwirtschaftlichen Ausbau erschlossen werden konnten. „Graue Flecken“ sind Gebiete mit einer zuverlässigen Datenrate von weniger als 100 Megabit pro Sekunde im Download und im Bestand keine anderweitige Anbindung an einen gigabitfähigen Netzanschluss vorliegt.
In der Stadt Hallenberg sind laut Angaben des Hochsauerlandkreises insgesamt rund 600 Adressen als „graue Flecken“ und somit förderfähig identifiziert worden. Für diesen Ausbau werden von Bund und Land insgesamt rund 4,6 Mio. Euro Fördermittel von Bund und Land gewährt. Die Stadt Hallenberg hat hierbei einen Eigenanteil von rund 1,15 Mio. Euro zu tragen.
„Der Ausbau wird nach derzeitiger Planung ab dem Jahr 2025 starten und voraussichtlich in den Jahren 2028/2029 abgeschlossen sein. Auch bei diesem Ausbauprogramm werden alle Eigentümer im Ausbaugebiet persönlich angeschrieben und über die Ausbaumöglichkeiten informiert. Nutzen Sie die kostenlose Möglichkeit für eine moderne Anbindung an das Breitbandnetz und auch eine damit verbundene Wertsteigerung für Ihre Immobilie“, so der Allg. Vertreter Holger Schnorbus als örtlicher Ansprechpartner.
Trotz Nutzung aller Förderprogramme werden dennoch zahlreiche Adressen vornehmlich in der Kernstadt Hallenberg ohne Glasfaseranschluss verbleiben. Sei es, weil im Bestand bereits eine Versorgung mit einem gigabitfähigen Breitbandanschluss mit anderer Zugangstechnik (wie etwa einem Kabelanschluss) gegeben ist oder sich der Eigentümer gegen eine Beteiligung an einem geförderten Ausbau ausgesprochen hat.
„Auch für diese verbleibenden Anschlüsse suchen wir gemeinsam mit dem Hochsauerlandkreis nach Lösungen für das große Ziel, das gesamte Gemeindegebiet Hallenberg mit zukunftsfähigen Glasfaseranschlüssen ausstatten zu können. In diesem Zusammenhang sollen etwa die Telekommunikationsunternehmen nochmals mit Nachdruck für einen möglichen flächendeckenden Ausbau aufgefordert werden. Für die damit verbundenen eigenwirtschaftlichen Berechnungen der Netzbetreiber ist es natürlich hilfreich, durch Vorregistrierungen oder Interessensbekundungen über die üblichen Anbieterportale zu zeigen, wie wichtig ein solch moderner Netzzugang für Alle ist“, erläutert Bürgermeister Enrico Eppner.