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Ausstellung „Schwarze Sonne Afrikas“ eröffnet

Fast alle, die bislang im Hallenberger Kump ausstellten, haben irgendwelche Wurzeln oder Verbindungen in die Nuhnestadt. Das gilt auch für Gerhard Vogt. Er kommt gebürtig aus Hesborn und betreibt in Gevelinghausen ein vielbeachtetes Afrika-Museum. Bis zum 6. September stellt er einen Teil seiner Skulpturen, Figuren, Masken und Gebrauchsgegenstände unter dem Motto „Schwarze Sonne Afrikas“ im Hallenberger Kump aus.

Bürgermeister Michael Kronauge führte in die sehenswerte Ausstellung ein, zu deren Eröffnung der Kump fast aus allen Nähten platzte. Vorfahren von Gerhard Vogt waren seit 1886 als Missionare in Afrika tätig. Von ihnen erbte er zwei afrikanische Masken. Kronauge: „Seine Vorfahren konnten nicht ahnen, was sie damit anrichteten. Denn damit war sein Interesse geweckt und eine beispiellose Sammelleidenschaft begann.“ 1968 war Gerhard Vogt zum ersten Mal in Afrika, an der Elfenbeinküste. Inzwischen sind seine Reisen dorthin nicht mehr zu zählen. Fünf Pässe sind voll mit Stempeln aus verschiedenen Ländern. Was lag näher, als die vielen Sammelstücke auch einmal auszustellen? Kronauge sagte, er habe das Museum in Gevelinghausen besucht und sei beeindruckt gewesen von den vielen Objekten, die Vogt von seinen Reisen mitgebracht oder durch seine internationalen Kontakte zusammengetragen habe. „Machen Sie unabhängig von einem Besuch hier im Kump mal einen Ausflug nach Gevelinghausen; es lohnt sich.“

In den meisten afrikanischen Sprachen gibt es keine Begriffe für Kunst oder Künstler. Das liegt daran, dass in der Vergangenheit weder die Hersteller noch die Auftraggeber solcher Objekte dabei an Kunst gedacht hätten. Der Bürgermeister: „Das ist aber auch nicht anders als bei uns, denn auch unsere Madonnenstatuen und Heiligenbilder wurden ja in erster Linie nicht geschaffen, um sie auszustellen, sondern für Zwecke der Andacht und des Gebets. In gleicher Weise haben auch die afrikanischen Masken und Figuren rituelle, kultische Funktionen und Bedeutungen.“  Träger dieser bildenden Kunst sind  in erste Linie die Völkerstämme Schwarz-Afrikas südlich der Sahara. Da es in Schwarz-Afrika über 1.000 Völkerstämme gibt, ist es unmöglich, etwas Allgemeingültiges über die religiösen Vorstellungen und die kulturellen Eigenarten zu sagen. Kronauge: „Herr Vogt hat mir das ganz plastisch und auch für einen Sauerländer verständlich erklärt: ,Mit den afrikanischen Stämmen ist es wie mit unseren Schützenvereinen: Jeder schießt auf den Vogel, aber alle haben unterschiedliche Mützen, Hosen oder Jacken.“

Religiosität und Ahnenkult

Grundlage der afrikanischen Religiosität ist der Ahnenkult. Alle Mitglieder eines Stammes haben ein großes Interesse daran, mit ihren verstorbenen Verwandten in bestem Einklang zu leben. Denn diese wirkten noch in die lebende Welt hinein. Lassen  es die Menschen jedoch an Verehrung und Opfer für die Ahnen fehlen, werden sie von ihnen bestraft durch Krankheiten, Unglück, Missernten oder andere unerfreuliche Dinge. Umgekehrt sind die Ahnen aber auch auf die Lebenden angewiesen, weil sie die Nahrung der Lebenden im Jenseits benötigen. Neben den grundsätzlich guten und wohlwollenden Geistern glaube man in Afrika aber auch an böswillige Geister, die unberechenbar und immer darauf aus sind, dem Menschen zu schaden, der sich in ihre Nähe wagt.

Kronauge wertete die Ausstellung als ein Zeichen der Verständigung zwischen den Völkern und der Anerkennung des Anderen, des Fremden. „Lassen Sie die ausgestellten Objekte auf sich wirken. Ich würde mich freuen, wenn die afrikanische Kunst, die afrikanische Kultur, das afrikanische Leben viele interessierte und vielleicht auch neue Freunde findet.“

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung gab es aber auch einen unterhaltsamen Showteil. Zu Gast war Prinz Nana Asamoah – nicht verwandt mit dem ehemaligen Schalker Bundesligaspieler Gerald Asamoah. Prinz Nana jonglierte mit den Kusch-Stühlen, mit Schirmen und mit bis zu fünf Waschschüsseln gleichzeitig. Er zog das Publikum mit ein, tanzte Limbo und erntete tosenden Beifall. Prinz Nana ist in seiner Heimat Afrika unter dem Namen „NA  ASA“ ein bekannter Popstar. Einige seiner Hits und Videos sind auf YouTube zu sehen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 6. September geöffnet.

 

Öffnungszeiten:

Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag von 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr.

Samstag von 10 bis 12 Uhr und

Sonntag von 14 bis 16.00 Uhr

Am kommenden Sonntag – 18. August ist Muttergottestag in Hallenberg.

Nach dem Festhochamt zieht die Prozession mit dem Gnadenbild „Unsere liebe Frau von Merklinghausen“ durch die geschmückte Stadt zur Pfarrkirche.

Nach dem Ende der Prozession um ca. 12.00 Uhr ist der Kump bis 16.00 Uhr geöffnet.  Ein Besuch des Muttergottestages kann dann mit einem Besuch der Afrikaausstellung im Kump verbunden werden. Gerhard Vogt wird anwesend sein.

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