Denn hierzulande hat die Fichte - ganz im Gegensatz zum Süden Deutschlands, sowie zum Beispiel Österreich und der Schweiz – einen schlechten bzw. gar keinen Ruf als Brenn- oder Heizholz.
Hier gilt es einige, weit verbreitete Halbwahrheiten klar zu stellen:
Es heißt, heizen mit Nadelholz schade dem Ofen und Kamin und führe zu Rußbildung und Versottung. Dies stimmt jedoch nicht, wenn man ein paar wichtige Regeln des Holzfeuerns beachtet: Selbstverständlich kommt nur trockenes Holz ganz gleich welcher Baumart, mit einer Restfeuchte unter 20 %, als Brennholz in Frage.
Dieses Holz, als Fichtenholz mit geringer Restfeuchte, ist im Stadtwald Hallenberg in der Länge von 3,10 m in ausreichender Menge für alle Haushalte vorhanden. Auch größere Mengen (LKW-Ladungen) können bereitgestellt werden. Das an die Waldwege gerückte Holz kann, da es als stammtrockenes Holz geerntet wurde, in der Regel nachdem es gespalten wurde, nach kurzer, trockener Lagerung, ideal als Brennholz verwendet werden.
Optimale Energieausbeute bei voller Luftzufuhr
Grundsätzlich hat jede Holzverbrennung die optimale Energieausbeute bei voller Luftzufuhr, denn erst dabei werden ideale Verbrennungstemperaturen von bis zu 800°C erreicht. Der Ascheanteil ist durch diese Verbrennung sehr gering und ist hellgrau gefärbt. Laubhartholz wie beispielsweise Buchen- und Eichenholz erlaubt das Brennen bei gedrosselter Luftzufuhr und ermöglicht so einen zeitlich gestreckten, langsamen Abbrand. Bei vielen Kaminöfen mit geringer Wärmespeicherkapazität und hohem Luftkonvektionsanteil ist dies die geeignetste Methode. Bei Nadelholz führt dieses Vorgehen tatsächlich zu starker Rußbildung. Nadelholz ist dagegen immer dort zum Heizen bestens geeignet, wo Öfen mit großer Speicherfähigkeit wie bspw. Grundöfen oder Specksteinöfen zur Verfügung stehen. Denn hier wird eine Holzfüllung innerhalb ca. 1-1 ½ Stunden bei optimalen Verbrennungstemperaturen verbrannt und die freigesetzte Energie nicht etwa zum Schornstein hinausgejagt, sondern für lange Zeit gespeichert und dann langsam an die Wohnumgebung durch Strahlungswärme abgegeben. Erst wenn nur noch kleine Restflammen auf der Glut stehen, wird die Luftklappe geschlossen. Dabei gibt es keinerlei unerwünschte Rußbildung.
Festbrennstoffkessel, sog. Holzvergaser, die mit moderner Luftsteuerungstechnik arbeiten, haben ebenso keine Probleme mit Nadelholz. Kiefern-, Lärchen- und Douglasienholz haben bezogen auf das Volumen etwa 20 % weniger, Fichtenholz etwa 30 % weniger Heizenergiegehalt, verglichen mit Laubhartholz.
Forstbetrieb Hallenberg möchte Fichte als Alternative anbieten
Die Forst- und Umweltverwaltung Hallenberg bietet allen Beziehern von Buchenbrennholz (im Stadtgebiet) kostenlos ca. 1 Rm Fichtenbrennholz 3,10 m lang, als Gratisprobe zur Abholung an. Dieses Holz muss bei der Brennholzbestellung mitbestellt werden, wird aber nicht in Rechnung gestellt.
Mit dieser Werbung für das Fichtenbrennholz erhofft sich die Forst-und Umweltverwaltung eine mögliche Überzeugung der eingefleischten Buchen – Brennholzkäufer und damit einher gehend einen schnelleren Abfluss des Fichtenindustrieholzes aus dem Wald, durch mehr Akzeptanz der Fichte als Brennholz.
Dies würde auch die schnellere Entfernung von bruttauglichem Material für holzzerstörende Insekten aus dem Wald zur Folge haben und dem Wald insgesamt nützen.
Jeder Erwerber von Fichtenbrennholz unterstützt damit den Stadtwald und hilft damit einen dem sich offensichtlich rasant gewandeltem Klima, besser angepassten Wald zu begründen, um somit das Bürgererbe Stadtwald möglichst auch für die Zukunft zu erhalten.
Brennholzbestellungen ab sofort möglich
Die Mitbürger, die schon jetzt von der Fichte als Brennholz überzeugt sind, können selbstverständlich Fichte als Brennholz 3,10 m lang, ab Waldweg zum Preis von 12,- Euro pro Rm (Raummeter) erwerben.
Bestellungen von Brennholz sind postalisch mittels Bestellformular (auch im Rundblick abgedruckt) oder online über das Bürgerportal der Stadt Hallenberg möglich.