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Das Naturbad bleibt in diesem Jahr leider geschlossen

Bürgermeister Michael Kronauge erklärt in einer persönlichen Stellungnahme die Beweggründe, die zu dieser Entscheidung führten.

Liebe Freunde unseres Naturbades,

In der gestrigen Ratssitzung hat der Stadtrat schweren Herzens beschlossen das Naturbad in diesem Sommer nicht zu öffnen.

Diese Entscheidung ist keinem Ratsmitglied leicht gefallen.

Grund dafür ist allein die Sicherheit der Besucher und besonders der Kinder.

Als Badbetreiber müssen wir die Regelungen des Infektionsschutzgesetzes und der Coronaschutzverordnung berücksichtigen. Als Betreiber eines Naturbades ohne Chemie gelten für uns außerdem die Pandemiepläne für Freibäder mit biologischer Wasseraufbereitung der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen.

Hiernach müssen wir die Besucherzahlen auf 234 Personen beschränken. Im letzten Jahr hatten wir bei Schönwetterperioden täglich zwischen 400 und 600 Badegästen. Der Spitzenwert lag bei 911 Gästen. Die Verärgerung unter den Besuchern ist vorhersehbar, wenn sie nicht eingelassen werden oder weil die Wartezeit zu lang ist.

Das besonders beliebte Kleinkinderbecken dürfen wir nicht betreiben. Auch der Spielturm und die Sprunganlage müssen wir schließen.

Das Becken müssen wir durch Leinen trennen oder eine Einbahn/ Kreisverkehrsbahn einrichten

Alle Stegen und Wege müssen durch ein Einbahnstraßensystem gekennzeichnet werden.

Toiletten, Duschen, Griffe und sonstige Kontaktflächen sind einmal stündlich zu reinigen.

Unter 12jährigen Kinder ist der Zutritt nur in Begleitung einer erwachsenen Person gestattet.

Natürlich müssen sich alle Besucher am Eingang in eine Liste eintragen. Der Sicherheitsabstand ist auch auf der Liegewiese einzuhalten und muss von uns kontrolliert werden.

Ob bei allen diesen Einschränkungen überhaupt ein unbeschwerter Badespaß möglich ist wage ich zu bezweifeln.

Alle diese Vorschriften mag man persönlich für übertrieben halten. Als Badbetreiber sind wir aber für deren Einhaltung verantwortlich.

Die wirtschaftliche Situation wurde dabei überhaupt nicht betrachtet. Auch ein Naturbad ist niemals wirtschaftlich zu betreiben. Wir müssten aber mindestens 2 weitere Personen für die ständigen Reinigung und einen Ordnungsdienst für den Eingangsbereich einstellen.

Ich habe im Vorfeld auch von Eltern völlig unterschiedliche Einschätzungen gehört. Während die Einen die Öffnung gefordert haben, haben Andere große Angst vor einer Erkrankung ihrer Kinder und haben mich sogar gebeten das Bad auf kleinen Fall zu öffnen.

Mir ist sehr bewusst, dass man zu dieser Entscheidung auch eine andere Meinung haben kann.

Wenn man nicht in der Verantwortung steht kann man dies aus seiner ganz persönlichen Sicht auch leicht anders sehen. Was würde aber passieren, wenn sich ein Gast oder sogar ein Kind nachweislich im Naturbad mit Corona infiziert?

Der Rat hat sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht.
Wir haben das Naturbad vor 11 Jahren – auch gegen viel Kritik aus der Bevölkerung – eröffnet und freuen uns dass es ein Erfolg geworden ist und gut angenommen wird.

Auch ich persönlich bedauere die Entscheidung sehr. Zur Sicherheit unserer Gäste und vor allem unserer Kinder blieb dem Stadtrat und mir leider keine andere Wahl

Ich bitte Sie um Ihr Verständnis.
Michael Kronauge

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