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"Die Chemie stimmt" - Stadt übernimmt Patenschaft über 4. Kompanie des Bataillons Elektronische Kampfführung 932

Schon seit vielen Jahren bestehen enge Verbindungen zwischen der Stadt Hallenberg und dem Bundeswehrstandort Frankenberg. So gehört der internationale Hochsauerlandmarsch in Liesen und das Internationale Militärschießen in Hesborn zu den größten Veranstaltungen ihrer Art in ganz Deutschland. Auf dem Hallenberger Marktplatz fanden mehrere Gelöbnisse statt und der Gedenkstein für die 2003 in Kabul getöteten Soldaten des EloKa Bataillons stammt aus dem Hallenberger Steinbruch. Nun hat dieser langjährige Kontakt eine neuen festen Rahmen erhalten: Die Stadt Hallenberg ist Pate der 4. Kompanie des Bataillons.

Die Idee war beim Neujahrsempfang zwischen Bürgermeister Michael Kronauge und dem damaligen Kommandeur Elmar Henschen entstanden. Nachdem der Stadtrat einstimmig zugestimmt hatte und auch das Kommando Strategische Aufklärung in Bonn die Genehmigung erteilte, war der Weg frei für die erste Patenschaft die über Kreis- und Landesgrenzen hinausgeht.

Am Donnerstag, 31.10.2013 wurde die Patenschaft in einen feierlichen Rahmen und begleitet von der Stadtkapelle Concordia Hallenberg in der Hallenberger Schützenhalle vollzogen. Das Bataillon Elektronische Kampfführung 932 besteht aus 5 Kompanien. Mit Frankenberg, Vöhl und Burgwald haben bereits 3 Nachbarstädte eine Patenschaft übernommen. Nun kommt Hallenberg hinzu. Außerdem hat sich die Stadt Frankenau um eine Patenschaft beworben. Damit hätten dann alle Kompanien einen „Petter“, so Bürgermeister Michael Kronauge. Er verglich die Patenschaft mit der über ein neugeborenes Kind: „Für den einen ist die Sache mit dem Taufgeschenk erledigt, der andere bringt vielleicht noch ein paar Jahre das “Neujährchen“ vorbei und ein anderer kümmert sich um das Kind und nimmt interessiert und intensiv an seinem Leben teil“. Auch bei der neuen Patenschaft über die Kompanie komme es darauf an, was man daraus mache. „Es liegt ganz allein an uns was daraus wird.“ Der Bürgermeister hatte gleich einige Vorschläge parat wie aus der Patenschaft eine Partnerschaft werden könne, durch gegenseitige Besuche, Einladungen zur Freilichtbühne oder zu den Veranstaltungen im Kump aber auch umgekehrt durch Teilnahme an Vorträgen und Fahrten der Bundeswehr. Auch ein Patenschaftstag wechselweise in den 5 Städten sei denkbar. Außerdem rührte er die Werbetrommel für Hallenberg als Wohnort für die Soldaten der Burgwaldkaserne und lud sie ein, in den Hallenberger Vereinen aktiv mit zu machen. In den letzten Wochen habe er mit Hauptmann Spitzer, dem Spieß Jan Weber und dem alten und dem neuen Kommandeur diese Patenschaft vorbereitet. Dabei habe er festgestellt „ Das passt! Die Chemie stimmt“, so der Bürgermeister.

Der Kompaniechef der 4. Kompanie, Hauptmann Daniel Spitzer, zeigte sich überwältigt von der großen Teilnehmerzahl. Mehr als 200 Hallenberger Bürger sowie Gäste aus Politik, Wirtschaft und Vereinen waren anwesend. Ihnen erklärte Spitzer die Aufgaben seiner gut 100 Soldaten: „Das Abhören und Stören von Funk und Telekommunikation“. Zu den Aufgaben der EloKaSoldaten gehöre es aber auch, das Stimmungsbild der Bevölkerung in Krisenregionen einzufangen, ebenso wie das Übersetzen von Gesprächsmitschnitten. Bis Januar 2013 war die Kompanie in Afghanistan und im nächsten August wird wieder der größte Teil der Soldaten zum Einsatz nach Afghanistan fliegen. „Wir sind keine Kompanie die sich hinter den Kasernenmauern versteckt, sondern wir wollen die Patenschaft aktiv gestalten“ so der Kompaniechef. So werde man im November den Hallenberger Wanderrausch abgehen, die Weihnachtsfeier der Kompanie finde in der Hustättchen-Hütte statt und beim nächsten Volkstrauertag sei seine Kompanie mit einer Abordnung vertreten. Der neue Kommandeur des Bataillons Elektronische Kampfführung 932, Oberstleutnant Holger Schmör, der erst drei Tage vorher das Bataillon übernommen hatte, forderte die Soldaten der Frankenberger Burgwaldkaserne auf: „Gehen Sie auf die Stadt zu und zeigen sie sich den Hallenbergern. Die Patenschaft soll mehr sein als das leisten einer Unterschrift. Es liegt an beiden Seiten sie mit Leben zu füllen“. Bataillonskommandeur, Kompaniechef und Bürgermeister unterschrieben dann die Patenschaftsurkunde. Danach enthüllte Bürgermeister Kronauge als Geschenk der Stadt ein Ortsschild, das künftig vor dem Kompaniegebäude aufgestellt werden soll. Anschließend kamen die Soldaten und zahlreiche Hallenberger in lockerer Runde ins Gespräch.

Der Anfang für eine lebendige Patenschaft ist gemacht.

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