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Neujahrsempfang 2014

Über 400 Gäste kamen zum 13. Neujahresempfang der Stadt Hallenberg, der aus gegebenen Anlass in der Schützenhalle Hallenberg stattfand. Neben den Vertretern der heimischen Firmen, der Schulen und Kindergärten, der Kirchengemeinden, der Feuerwehr und der Polizei wurden die Vertreter der Vereine besonders begrüßt.

Als besonderen Ehrengast konnte Bürgermeister Michael Kronauge mit Wolfgang Bosbach einen der beliebtesten Politiker Deutschlands begrüßen. Auch der heimische Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg, die Bürgermeister aus den Nachbarkommunen Bad Berleburg, Bromskirchen, Medebach, Winterberg und der neugewählte Bürgermeister der Gemeinde Vöhl, Matthias Stappert,  der neue Kommandeur des Bundeswehrstandortes Frankenberg, Oberstleutnant Holger Schmör und der Kompaniechef der Patenschaftskompanie Hauptmann Daniel Spitzer waren unter den Gästen. Bei Vorstandsmitglied Ulrich Dolle von der Sparkasse Hochsauerland und Andreas Ermecke vom Vorstand der Volksbank Bigge-Lenne bedankte er sich für Unterstützung des Neujahrsempfangs und für vielfältige Unterstützung im Laufe des ganzen Jahres.

Wie immer wurde der Neujahrsempfang mit einem kirchlichen Grußwort, diesmal von Pastor Graute, eröffnet.

Das Wolfgang Bosbach ein Vollblutpolitiker ist, der mit seiner Begeisterung ansteckt, bewies er auch in der Hallenberger Schützenhalle. Zuvor hatte Bürgermeister Kronauge erzählt wie der Besuch des Vorsitzende des Innenausschusses des Bundestages zustande gekommen war: Bei einem Termin in Olsberg stellte Landrat Dr. Karl Schneider den Hallenberger Bürgermeister vor: „Das ist  Michael Kronauge, Bürgermeister der mit 4600 Einwohnern kleinsten Stadt im HSK, dem ist vor 4 Wochen sein Rathaus abgebrannt.

Darauf Wolfgang Bosbach  „Alle zwei Zimmer?“

Großes Gelächter, aber im Nachhinein hat sich Michael Kronauge doch ein bisschen geärgert, denn auch eine kleine Kommune muss im Prinzip dieselben Fachämter vorhalten ein eine große Stadt. Er hat Bosbach zum Neujahrsempfang eingeladen „damit ich Ihnen Hallenberg vorstellen kann und Ihnen zeigen kann, dass auch eine kleine Stadt bei der Fülle der zu erledigenden Aufgaben mehr als zwei Zimmer für ihr Rathaus braucht“ Am nächsten Tag kam die Zusage aus dem Bundestagsbüro.

Bosbach begann seine Rede damit, dass er schon einmal ähnliches mit einer Äußerung losgetreten habe. Bei der Diskussion über die Verlegung der Fussball-Europameisterschaft aus der Ukraine habe er im Fernsehen gesagt “Das ist doch keine Kirmes im Westerwald.“  Bosbach; “Glauben sie mir, ich kenne seitdem jede Kirmes im Westerwald“.

Der CDU Politiker ging in seiner einstündigen, freigehaltenen Rede u.a. auf die Politikverdrossenheit ein. “Je nach Standpunkt traut der Bürger den Politikern inzwischen alles zu oder gar nichts. Politik lebe vom Mitmachen, aber nur 2 Prozent der Bevölkerung sei politisch organisiert. „Nicht Politik verdirbt den Charakter, sondern es gibt Charaktere, die die Politik verderben“. Wir müssen verlorenes Vertrauen zurückgewinnen“ Er machte sich stark, in der großen Koalition Flagge zu zeigen und Farbe zu bekennen. „Eine Koalition ist keine Fusion, es muss klar sein, wo wir uns unterscheiden.“ Generell mahnte er mehr Gelassenheit und Optimismus an. „Nicht jeder Fehler ist ein Skandal, nicht jedes Problem eine Katastrohe“.

Drei große Herausforderungen sieht Bosbach für die Zukunft der Bundesrepublik. Die erste sei die Währungsunion. So dürfe die Eurokrise nicht mit weiteren Schulden bekämpft werden. Das zweite große Thema sei die Energieversorgung „In Deutschland wird niemals 24 Stunden nonstop die Sonne scheinen oder Wind pusten. Deshalb bewertete er die Energiewende als große Herausforderung, denn es muss eine saubere, sichere und für Jeden bezahlbare Energieversorgung geben.

Dritte und größte Herausforderung ist die Bildung. „Die wichtigste Investition ist die in die Köpfe unserer Kinder, dabei muss jeder die Chance haben sich nach seinen individuellen Begabungen zu entfalten. Der Mensch beginnt nicht erst beim Akademiker“

Danach trug er sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Auch die musikalischen Gäste des Abend kamen aus dem Rheinland. Die „Jungen Trompeter“ aus Kerpen schafften es sogar, den Saal zu schunkeln zu bringen.

Wie immer folgte dann durch den Bürgermeister ein Rückblick mit vielen Bildern und Filmen und ein Ausblick auf das neue Jahr.

Hauptthema war natürlich der Brand des Rathauses. Er habe die Betroffenheit vieler Hallenberger gespürt, die mit Sorge auf ihr Rathaus und ihre alte Schule geschaut hätten. „In diesen aufregenden Stunden haben mich die unglaubliche Hilfsbereitschaft, die Anteilnahme und der Zusammenhalt der Hallenberger überbewältigt. Ich möchte mich bei allen Helfern und vor allem bei den Feuerwehrleuten herzlich bedanken“. 

Auch das Thema Windkraft habe Rat und Verwaltung ständig beschäftig. Nach Untersuchung durch ein externes Fachbüro habe man in Hallenberg keine geeigneten Flächen für eine Windkraftvorrangzone gefunden. Sorgen machen die Pläne auf Bromskircher Seite. Vor kurzem wurde bekannt, dass der Investor die Pläne für einen Windpark weiterverfolgt, wenn auch statt 22 Anlagen „nur“ noch mit 12 Windrädern. Kronauge befürchtet, dass die Anlagen von Hallenberg aus zu sehen sein könnten. Aber „Ich weiß das Karl Friedrich Frese unsere Sorgen versteht und sie – soweit weit es in seiner Macht steht - bei den weiteren Planungen berücksichtigt.

Auch auf die abgeschlossene Stadt- und Dorfentwicklungsplanung für Hallenberg und Medebach und auf das Ende der Leader Periode ging Bürgermeister Kronauge ein. An den Schulen habe man viel investiert und das Projekt ProBe wurde vom Bundesbildungsministerium ausgezeichnet.

Eine frohe Kunde konnte er für Braunshausen verkünden, denn der Bewilligungsbescheid über 37.600 € für Dorferneuerungsprojekte ist endlich eingegangen. Damit kann der Pavillon auf dem Jugendzeltplatz, der behindertengerecht Fußweg, der Umbau des Außenbereichs am Gemeindehaus und die Gestaltung der Freifläche am Wehlenbach gebaut werden. „Auf den Förderbescheid für den behindertengerechten Zugang im Gemeindehaus müssen wir leider weiter warten. Er hoffe, dass auch dieser Bescheid bald eintrifft“.

„Was wären wir ohne die Arbeit unserer Vereine“

Aus den vielfältigen ehrenamtlichen Aktivitäten erinnerte er an die Jubiläumsfeierlichkeiten in Liesen, das Wanderfestival und die Kohlenmeilerwoche in Hesborn, die zahlreichen Veranstaltungen im Kump, die Einweihung der Oldtimerhalle und die Investition des Skiklubs Wunderthausen in eine neue Pistenwalze und eine neue Garage sowie an eine  erfolgreiche Saison der Freilichtbühne.

Der U3 Bereich im Kindergarten wurde eingeweiht und auch der Dorfmittelpunkt Hesborn ist fertig. Das Goldene Buch ist nach Besuch bei Günter Grass wieder vollständig und die über 100 Jahre alten geschichtsträchtigen Jagdhäuser am Radenstein wurden unter Denkmalschutz gestellt. Ausdrücklich erinnerte er an die Patenschaft über die 4. Kompanie des EloKa - Bataillons 932 und das feierlich Gelöbnis auf dem Marktplatz und an das große Engagement der vielen Ehrenamtlichen: „Was wären wir ohne die Arbeit unserer Vereine.

Erfreulich sei, daß auch im Jahr 2014 alle Gebühren und Steuern - Müllgebühren, Abwasser und Trinkwassergebühren, Grundsteuer, Gewerbesteuer - gleich bleiben werden.

Nach dem offiziellen Teil klang der Neujahresempfang in lockerer Runde bei Bier, Imbiss und Gesprächen aus.  

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