Den Grundstein dafür hatten der Rat der Stadt Hallenberg und die Stadtverordnetenversammlung von Bad Berleburg zuvor mit ihrer jeweiligen Zustimmung gelegt – und damit nicht nur den Weg für die Vertragsunterzeichnung im Bürgerhaus am Markt in Bad Berleburg und eine durch erneuerbare Energien geprägte nachhaltige Zukunft freigemacht. Sie hatten auch den Weg für eine Kooperation geebnet, die in dieser Form Pilotcharakter hat. „Die Vorteile und Synergieeffekte, die sich daraus ergeben, liegen auf der Hand: gemeinschaftliche Nutzung von Ressourcen, wirtschaftliche Vorteile – ganz besonders für die Menschen, die hier leben – Förderung von Klimaschutz und Energiewende, Stärkung unserer interkommunalen Zusammenarbeit, Akzeptanz sowie Bürgerbeteiligung und Finanzierungsvorteile. Das sind nur einige Aspekte“, betonte Enrico Eppner. „Und deshalb sind wir davon überzeugt, dass unser Modell Schule machen wird. So funktioniert ein geordneter, ein nachhaltiger und sinnvoller Ausbau von erneuerbaren Energien“, ergänzte Bernd Fuhrmann. Eigens für die gemeinsame Vertragsunterzeichnung war Jakob Kirkegaard Kortbæk aus der Eurowind-Unternehmenszentrale in Dänemark angereist. Für ihn war das gemeinsame Treffen, bei dem auch die politischen Vertreterinnen und Vertreter beider Kommunen vor Ort waren, ein wichtiges Signal für die Zukunft. „Windkraftentwicklung ist Menschenbetrieb. Eurowind Energy muss und wird in der Region ordentlich auftreten, sonst kommt das alles sehr schnell wieder zurück“, erklärte der Eurowind-Energy-Gründer und Miteigentümer. Nach derzeitigem Stand sind auf den kommunalen Flächen insgesamt zwölf Anlagen geplant. Für diese hatten die politischen Gremien der beiden Kommunen ebenso gestimmt wie für eine langfristig angelegte, strategische Weiterentwicklung der Partnerschaft des Dreigestirns. In der Folge wollen die Akteure nun gemeinsam mit den politischen Gremien einen Gesellschaftsvertrag für eine GmbH ausarbeiten, die den gleichberechtigten Einfluss auf das Gesamtprojekt sichert und einen nachhaltigen Fortschritt des Vorhabens zum Wohle der Region und des Klimas ermöglicht.
Bernd Fuhrmann verdeutlichte indes noch einmal die Bedeutung des „richtigen Mix aus Energien“ – und von Steuerungsmöglichkeiten für den Ausbau der „Erneuerbaren“. „Die Fläche, die wir für unseren interkommunalen Windpark ausgewiesen haben, war von Beginn an in unseren Planungen vorgesehen. Unsere Planungen waren und sind darauf ausgerichtet, die Energiewende effizient und effektiv voranzutreiben und davon, alle Menschen, die bei uns leben, profitieren zu lassen“, wusste Bernd Fuhrmann. Mit Blick auf die bestehende Rechtslage nach den Urteilen des Oberverwaltungsgerichts Münster sowie der Planungen in der Bundesgesetzgebung konstatierte er eines klar und deutlich: „Die Verlässlichkeit und Planungssicherheit hat bislang die Gesetzgebung des Landes NRW geschaffen. Denn die hat eindeutig vorgesehen, dass erneuerbare Energien ohne Wenn und Aber erforderlich sind – aber mit einer sinnvollen Planung hinterlegt. Und die lässt sich am besten dort gestalten, wo sie auch umgesetzt wird: vor Ort.“
Die Möglichkeiten der Planung seien derzeit vollständig ausgehebelt: „Wir können an dieser Stelle deshalb nur noch einmal an die Bundestagsabgeordneten appellieren, sich für eine schnelle Lösung im Sinne der Länder und Kommunen einzusetzen. Wir brauchen diese Steuerungsmöglichkeiten vor Ort“, meinte Enrico Eppner, der ebenso wie Bernd Fuhrmann forderte, dass „Wahlkampf und parteipolitisches Geplänkel trotz der derzeitigen Situation auf Bundesebene keine Rolle spielen dürfen“ – auch, um den Weg für Kooperationen wie die zwischen den Städten Bad Berleburg und Hallenberg sowie der Eurowind Energy GmbH auf breiter Basis zu ermöglichen. Dann war es soweit: Zeit für drei Unterschriften unter dem Kooperationsvertrag – ein deutliches Signal. Und ein Meilenstein für die Bürgerinnen und Bürger im Umgang mit der Energiewende.